1. Präambel.
Die Darstellung und Beschreibung der Welt wird von verschiedenen
Organisationsbzw. Wissensformen realisiert und akkumuliert. Solche
Formen sind nicht konstant und entwickeln sich ständig. Zum Beispiel
wurde in den 60er -70er Jahre des 20. Jahrhunderts ein holonisches
System (Paradigma) entwickelt. Der Begriff Holon wurde von Arthur
Koestler (1967) vorgeschlagen.
Holonische Ideen
(Ganzes und Teil eines anderen Ganzen) sind auch in anderen
Disziplinen, wie der Philosophie, Biologie, Semantik usw.
anzutreffen. Die holonische „Konzeption“ bietet auch neue
Möglichkeiten für die Strukturierung, Beschreibung und Wahrnehmung
der Geowelt.
2. Zum holonischen Paradigma (und Struktur der Geographie). Noch ist es zu früh, die holonische Geographie als ein reifes Paradigma zu bezeichnen.
2. Zum holonischen Paradigma (und Struktur der Geographie). Noch ist es zu früh, die holonische Geographie als ein reifes Paradigma zu bezeichnen.
Die Herausbildung
eines holonischen Paradigma wird als ein adaptiver Prozess
betrachtet, welcher durch eine Änderung im System der Beziehungen
„Mensch - Gesellschaft — Natur“ hervorgerufen wird. In diesem
Zusammenhang wurden drei Organisationsebenen vorgeschlagen, die sich
mit Kovalev (2011) als abiotisch, biotisch und anthropisch
terminologisch unterscheiden lassen. Entsprechende lassen sich
folgende geographische Disziplinen bilden: Abiogeographie, untersucht
heterogene abiotische (mineralische) Organisationsformen
der geographischen
Komplexität; Biogeographie, untersucht biotische Formen der
geographischen Komplexität, wo Biota einen Schlüsselposition in der
Organisations-, Einstellungs- und VerbindungsFunktionen hat.
Anthropogeographie, untersucht anthropische Formen der geographischen
Komplexität, die eine Schlüssel- und Verbindungsfunktion von
Anthropo-Organisationsformen hat.
3.
Basisbegriffe. Wie das holonische Paradigma befindet sich auch
der terminologische Apparat/Glossar der holonischen Geographie in
einem Entwicklungsprozess. Es werden folgende Basisbegriffe wie
Geoholon, Geoholarchie, Geoenvironment, Chronotop, Geoorganisation
und Geobassin (Kovalev, 2011) vorgeschlagen und definiert.
Geoholon – eine
Organisationseinheit des Geoenvironments, ist ein kommunikativer
Knoten mit Funktionen der Verarbeitung und Generierung von
Informationen. (Fakten, Daten).
Geoholarchie –
ein Netzwerk von Geoholons, die in kommunikativen Beziehungen
bestehen.
Geoenvironment -
Teil der natürlichen Umwelt, in der wichtige Funktionen der
menschlichen Gesellschaft umgesetzt werden. Chronotop – ein
ganzheitliches Abbild, der räumlichen und zeitlichen Eigenschaften
das Holons verbindet.
Geoorganisation –
ist ein System von Regeln und Prinzipien der Integration heterogener
Komponenten in die gesamte geographische Komplexität - Geoholonen
und Geoholarchie. Geobassin – ist ein morpho-chorographisches
Gebiet, eine entsprechende Geoorganisationseinheit.
4.
Schlussbemerkung. In dem Kurzbericht wurden nur einige
terminologisch-strukturbezogene Aspekte der holonischen Geographie
dargestellt. Für die offizielle (staatliche) ukrainische Geographie
(die auf sowjetischen geographischen Traditionen basiert) ist eine
geoholonische
Konzeption
exotisch. Unabhängig davon hat die holonische Geographie mit neuen
semiotischen Akzenten und evolutionären Ideen das Recht zur Existenz
und Weiterentwicklung.
5. Literatur
- Koestler, A. (1967). The Ghost in the machine. New York: Macmillan.
- Kovalev, А.P. (2011). Геомир: связь сложности и комплексности [Geowelt: Verbindung der Komliziertheit und Komplexität]. Wissenschaftliche Mitteilungen der Wernadski Tavria Universität. Publikationen der Konferenz "Welt der modernen Geographie". Bd. 24 (63), Teil 2 (Geographie). Simferopol: TNU. S. 34-39.
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semiotics (Vol. 5; 2012) Journal for Theoretical Cartography ISSN
1868-1387
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